Mareon: Der Auftakt der digitalen Transformation bei Aareon
Aller Anfang ist schwer. Das war bei Mareon so, trifft aber auch heute bei anderen digitalen Lösungen zu. Über die ersten der inzwischen 20 Jahre sprechen Ulrike Gilfrich, Teamleiterin Group Digital Development bei Aareon, und Christof Rescher, Entwickler Group Digital Development bei Aareon.
Ihr wart beide von Beginn an bei Mareon dabei. Was war das Besondere in der Anfangsphase?
Christof Rescher: „Um die Jahrtausendwende steckten wir mitten im Dotcom-Hype. Es herrschte überall Aufbruchstimmung. Auch bei uns gab es ein paar Leute im Team mit spannenden Ideen und Visionen zu Möglichkeiten des Marktes.“
Ulrike Gilfrich: „Letztlich haben wir damals schon Pioneering Work betrieben. Es gab keine fertige Lösung dieser Art und wir waren dabei, etwas ganz Neues zu schaffen. Mit viel Arbeit und kompetenten Leuten gelang es uns, erstmals überhaupt ein internetbasiertes Handwerker-Portal mit einem unserer ERP-Systeme zu verknüpfen. Einige wenige Kunden haben von Beginn an das große Potenzial gesehen, mit der Zeit kamen viele weitere hinzu. Das Gleiche beobachten wir heute auch bei unseren neuen Angeboten.“
Christof Rescher: „Das war wirklich spannend. Wir haben etwas Zeit gebraucht, um den Partner als Teil der integrativen Lösung zu verstehen. Ähnlich ist das auch in dem heutigen, immer komplexer werdenden Ökosystem aus Mietern, Eigentümern und anderen Partnern.“
Das heißt, es lief nicht immer alles rund?
Ulrike Gilfrich: „Nicht wirklich. Wir sind sehr pragmatisch an das Thema herangegangen und haben die Lösung Schritt für Schritt weiterentwickelt. Mareon war damals noch mit einem Ausschreibungstool verknüpft, und wir mussten rund um die Uhr für unsere Kunden erreichbar sein. Um das sicherzustellen, habe ich dann schnell mein erstes Handy bekommen. Der First Level Support wurde im nächsten Schritt aufgebaut, sodass nicht alle Kollegen alle Aufgaben gleichzeitig wahrnehmen mussten.“
Christof Rescher: „2001 war das mit dem Internet und der Technik natürlich eine andere Welt. Mareon lief anfangs so wackelig, dass sich der zuständige Kollege teilweise nicht in die Kaffeeküche getraut hat – aus Angst, dass genau dann eine Transaktion abbrechen würde und er nicht eingreifen könnte. Wir haben uns selbst eine audiovisuelle Alarmanlage gebaut. Ulrike hat sie dann besprochen mit: ‚Attention. Messaging is not working.‘“
Das klingt eher nach einem Start-up.
Ulrike Gilfrich: „Das trifft es ganz gut. Ich weiß noch, wie wir regelmäßig Test-Partys gemacht haben, bei denen wir parallel entwickelt und Fehler behoben haben. Das zeigt unseren Pioneering Spirit, der uns bis heute auszeichnet. Auch heute freuen wir uns, wenn wir uns wieder persönlich sehen – die Test-Partys sind aber schon lange nicht mehr nötig.“
Christof Rescher: „Vor allem die zwei Releases im Jahr waren immer viel Arbeit. Wir mussten lernen, uns anders aufzustellen, um Softwarefehler schnell korrigieren zu können. Meist haben wir bis spät abends gearbeitet und waren morgens um 6 Uhr wieder am Schreibtisch. Dann liefen auch schon die Telefone heiß und wir haben versucht, alles schnell zu fixen. Mittlerweile haben wir natürlich erprobte Verfahren, von denen auch unsere anderen Produkte profitieren. Wir sind mit Mareon und dem Markt gewachsen, haben schnell das Team erweitert und unser Vorgehen standardisiert.“
Wurdet Ihr denn intern auch als Pioniere wahrgenommen?
Christof Rescher: „Unsere Abteilung wurde anfangs belächelt – wir galten als die Exoten im Hause. Das schlug später aber in Anerkennung um, als wir 2004 den Break-even erreichten – für so ein Produkt war das ziemlich schnell.“
Ulrike Gilfrich: „Mareon war tatsächlich so etwas wie der Auftakt der digitalen Transformation bei Aareon. Doch nicht nur wir und die Technologie haben sich stetig weiterentwickelt, auch unsere Kunden. Heute bieten wir ihnen modernste Plattformen, verschiedenste Apps, die auf allen Endgeräten lauffähig sind.“